Am 14. Jänner finden weltweit 122 Veranstaltungen für den in Saudi-Arabien zum Tode verurteilten Dichter Ashraf Fayadh statt. Die Initiative ging im November vom internationalen literaturfestival berlin aus.

 

Über 300 AutorInnen haben den Appell unterzeichnet, darunter die LiteraturnobelpreisträgerInnen Herta Müller, Elfriede Jelinek, Orhan Pamuk, Wole Soyinka und Mario Vargas Llosa sowie die Präsidentin des PEN International, Jennifer Clement. In über 44 Ländern finden Veranstaltungen statt, darunter in den USA, Mexiko, Nigeria, Bolivien und zahlreichen europäischen Ländern. In Österreich werden zwei Veranstaltungen in Wien (BUNDESPUNKT und Shakespeare & Company booksellers) und Innsbruck ( Freirad Freies Radio Innsbruck) organisiert.

 

Der 35-jährige Ashraf Fayadh wurde in Saudi Arabien als palästinensischer Flüchtling geboren. Der Dichter und Kurator ist von einem saudischen Gericht am 17. November 2015 für die “Straftat” des Abfalls vom Glauben zum Tode verurteilt worden. Während der Haft und der Gerichtsverhandlung wurde ihm nicht erlaubt, sich einen Anwalt zu nehmen. Außerdem wird Fayadh auch der Blasphemie und der Förderung des Atheismus in seiner 2008 veröffentlichten Gedichtsammlung Anweisungen von Innen angeklagt.

 

Die weltweiten Lesungen wurden 2006 von der Peter-Weiss-Stiftung für Kultur und Politik e.V. ins Leben gerufen. Die Lesungen finden seitdem in unregelmäßigen Abständen statt und haben weltweit relevante politische Themen, aber auch das Schicksal politisch engagierter Persönlichkeiten wie Edward Snowden oder der Friedensnobelspreisträger Liu Xiaobo zum Anlass. Ziel der Veranstaltungen und Aktionen soll es sein, Bewusstsein für Inhalte und Formen politischer Kommunikation zu schaffen.