Der Friedlich-Hölderlin-Preis geht 2017 an die in Wien geborene Schriftstellerin Eva Menasse. Die Jury lobte die „unverwechselbare Prosa“, die „wortgewaltige und zugleich zarte Töne“ bereithält. Den mit 7.500 Euro dotierte Förderpreis erhält Nele Pollatschek.

 

Der mit 20.000 Euro dotierte Preis der Stadt Bad Homburg wird der Autorin am 11. Juni 2017 in der Schlosskirche von Bad Homburg verliehen. Die Laudatio auf die Preisträgerin hält Jury-Vorsitzende Sandra Kegel. Die weiteren Jurymitglieder sind Alexander Hetjes (Stadt Bad Homburg), Gerhard Kurz (Freies Deutsches Hochstift), Sabine Doering (Hölderlin-Gesellschaft), Heinz Drügh (Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt), Alf Mentzer (Hessischer Rundfunk) und Vorjahrespreisträger Christoph Peters.

 

Die Jury begründete ihre Entscheidung unter anderem wie folgt: „Eva Menasse schreibt eine unverwechselbare Prosa, die wortgewaltige und zarte Töne, Komisches und Melancholisches, einen forschenden Blick und Empathie mit ihren Figuren verbindet. Ihre Themen von der Geschichte des 20. Jahrhunderts bis in die aktuelle Gegenwart mit den Patchworkfamilien, der Reproduktionsmedizin oder der Digitalisierung führt sie unaufdringlich zu den Fragen, was wir sind und was wir wirklich über uns wissen.“

 

Eva Menasse lebt seit 2003 als freie Schriftstellerin und Journalistin in Berlin, ihr Debütroman „Vienna“ erschien 2005. Für ihren Roman „Quasikristalle“ erhielt sie zahlreiche Preise.

 

Über den Förderpreis der Stadt Bad Homburg darf sich Nachwuchsautorin Nele Pollatschek freuen: Mit ihrem Werk „Das Unglück anderer Leute“ habe die Autorin einen Anti-Familienroman verfasst, der das Verhältnis von unentrinnbaren Verwandtschaftsbeziehungen und Schicksal unterhaltsam wie intellektuell reizvoll auslote, so die Jury.