Kunst-Workshop

Veranstaltungstyp: 
Zeitdauer: 
90 Minuten
Anzahl der TeilnehmerInnen: 
max. 25
Bibliothek: 
Büchereien Wien, Bücherei Großfeldsiedlung
Beitrag von: 
Lucia Laschalt
Beschreibung: 

 

Einstieg:

Vorstellung mit Lieblingsfarbe und Begründung. Die Kinder bekommen dann Kuverts mit Puzzleteilen, um nachher zu wissen, zu welchem Künstler/Farbe sie gehören. Sie sollen sich in den Bilder-Gruppen zusammenfinden und die Puzzlestücke zusammenfügen. (Als kleine Hilfe hängen die Bilder schon im Raum, Hilfestellung durch BibliothekarIn) Wieder im Kreis zusammensetzen – Kindergrüppchen sitzen vor „ihren“ Bildern. Eventuell schon erklären, welches Bild von wem stammt, Datierung, etc.

 

Hauptteil:

Nun werden die einzelnen Farben besprochen. Jedes Bild, jeder Künstler steht für eine bestimmte (ausgewählte) Farbe. Die TeilnehmerInnen fragen: Was fällt euch dazu ein? Worum könnte es in dem Bild gehen?

  • Bild: Pablo Picasso (1881-1973), Guernica, 1937
    Schwarz:
    Schwarzer Peter, schwarz malen, Schwarze Katze, die einem über den Weg läuft… Tod, Böse, Traurigkeit, Eleganz (im 16. Jh. Modern: Richter, Pastoren…)
    Weiß:
    Gegenteil von Schwarz, im 19. Jahrhundert dachte man, dass die Griechen alles weiß gemacht haben (Skulpturen, Architektur …), aber in Wirklichkeit war nur die Farbe weg - war modern.
  • Bild: Joan Miro (1893-1983)
    Rot:
    Figuren auf rotem Grund. Farbe der Liebe. Früher glaubten die Menschen, dass der Himmel, in dem der liebe Gott wohnt, rot ist und dort herrscht Gott und somit die Liebe selbst, Wärme, auch Macht, rote Haare - etwas Böses. Hexenverbrennung, Blut = Leben, Erdbeeren, rote Rosen … 
  • Bild: Franz Marc (1880-1916), Blaues Pferd I, 1911
    Blau:
    Außergewöhnlich, wach werden, kalt, kostbare Farbe, Himmel.
    Experiment: Warum ist der Himmel blau? Weißes Sonnenlicht wird bei Eintritt in die Atmosphäre in einzelne, bunte Bestandteile zerlegt. Wenn Licht tagsüber von oben scheint, gelangen nur kurzwellige Strahlen zu unseren Augen. Diese Strahlen sehen wir als blau. Experiment: Glas mit Wasser, bisschen Milch und Taschenlampe, umrühren. Von der Seite beleuchten: bläulich, von hinten rot.
  • Bild: Vincent van Gogh (1853-1890), Sonnenblumen, 1888
    Gelb:
    Sonne, Sommer, Wärme, Gelb springt ins Auge, früher mit Safran hergestellt - sehr teures Gewürz. Van Gogh hat zu Gelb immer auch Blau gekauft, weil helle Farben vor dunklen Farben besser wirken. Experiment: Banane auf Gelb, Banane auf Weiß, Banane auf Schwarz
  • Bild: Claude Monet (1840-1926), Die japanische Brücke, etwa 1899
    Grün:
    Leben, Umweltschutz, Gift, Höllengestank, Grün fördert die Konzentration, weshalb auch alle Schultafeln grün sind. Grün hinter den Ohren = neu …
    Experiment: Schild mit grünem Grund bzw. mit rotem: Was kann man sich besser merken?
  • Bild: Paul Gaugin (1848-1903), When will you marry (Zwei Frauen), 1892
    Orange:
    Fallen euch Dinge ein, die von Natur aus Orange sind? Gar nicht so leicht, lange gar nicht als Farbe verwendet, erst mit der Orange gekommen. Sieht man erst, wenn Sonne untergeht (erinnern an Glasexperiment). Wie Rot: Lebensfreude, Wärme, im Buddhismus Friede
  • Bild: Edgar Degas (1834-1917), Tänzerinnen in Rosa zwischen den Kulissen, 1884
    Rosa:
    Mädchen rosa, Buben blau - früher war das aber anders, da Rot die Farbe der Herrscher war und somit Rosa als kleines Rot Farbe der Kinder der Herrscher.
  • Bild: Gustav Klimt (1862-1918), Der Kuss, 1909
    Gold:
    Keine Farbe, die im Farbspektrum vorkommt, Glanz, man glaubte das ewige Licht des Himmels sehen zu können, Könige, Priester, Götter. Glaubt ihr, dass für dieses Bild echtes Gold verwendet wurde? Experiment: Für welches dieser Bilder wurde echtes Gold verwendet? (siehe Buch)
  • Primärfarben:
    Was passiert, wenn man Rot und Gelb mischt? Was mit Blau und Rot? Was mit Gelb und Blau? Welche Farben braucht man, um Rot zu bekommen? Funktioniert nicht, da Rot, Blau und Gelb Primärfarben sind. Farbspektrum eklären
    Experiment: Buntstifte ordnen: Mit Gelb beginnen und immer dem vorhergehenden am ähnlichsten => eigentlich im Kreis anordnen, wie Newtons Komplimentärfarben
    Experiment: Grüne Schrift auf rotem Grund => Schrift schwirrt, Farben bringen sich zum Leuchten und Flimmern. Im Farbspektrum genau gegenüber: also Rot und Grün, Blau und Orange, Violett und Gelb

 

Abschluss:

Als Abschluss bekommen die Kinder Lesezeichen mit den Bildern „ihrer“ Künstler darauf und können dann auf die Hinterseite den Künstler, den Titel des Bildes, die Datierung des Bildes, die Epoche, die Lebensdaten des Künstlers usw. drauf schreiben. Die Lesezeichen dürfen sich die Kinder als Andenken mitnehmen. Einzele Teile/ Farben können weggelassen oder ausgedehnt werden - je nach Größe und Motivation der Gruppe.

Vorbereitung: 

Einmalig müssen die Bilder, Experiment- und Puzzelteile ausgedruckt, geschnitten und laminiert werden.
Jedes Mal sind die Utensilien für die einzelnen Farbexperimente in der richtigen Reihenfolge vorzubereiten.

Material und Rahmenbedingungen: 

Alle Kinder sollten gemütlich im Kreis sitzen können und die Möglichkeit haben, sich auch in Kleingruppen zu besprechen.

 

  • Bilder laminiert
  • Puzzleteile laminiert
  • Kuverts
  • Lesezeichen laminiert
  • Permanent Marker
  • Wasserglas mit Milch
  • Taschenlampe
  • Bilder von Banane (Banane auf gelb, auf weiß auf schwarz) bzw. im Buch
  • Schild mit Zahlen in Rot
  • Schild mit Zahlen in Grün
  • Stoppuhr
  • Zettel
  • Stifte
  • Buntstifte
  • Farbspektrum
Anmerkungen: 

 

Literatur:

Alfred Czech: Kunstspiele. Spielend Kunst verstehen lernen, ISBN: 978-3-89974754-6

Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum, ISBN: 3-86072-652-8

Thomas Heyl: Phantasie und Forschergeist. Mit Kindern künstlerische Wege entdecken, ISBN: 978-3-466-30799-9

Silke Vry: Die Farben in der Kunst entdecken. Forschen…Spielen…Verstehen…, ISBN: 978-7913-4042-5

Rosie Dickins: Kunst. Ein Entdeckerbuch für Kinder, ISBN: 978-3-401-06052-1

 

 

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