Shared Reading ist neues Konzept aus Liverpool, bei dem gemeinsam in Gruppen von bis zu 12 Personen laut gelesen wird. Ein ausgebildeter Facilitator (Moderator) leitet die Gruppe und wählt die Texte aus. Das können Gedichte, Kurzgeschichten aber auch Romane sein. Die Treffen sind informell und benötigen keine Vorbereitung.
Was zunächst banal klingt, hat einen überraschend beeindruckenden Effekt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lassen sich einen unbekannten Text ein und reagieren spontan darauf. Sie sprechen über ihre Gedanken und Gefühle. Diese Möglichkeit der Offenheit und des Austausches hat großes Potential.
Aktives Zuhören ermöglicht neue Lesarten. Durch Shared Reading können neue (Ver-)Bindungen entstehen, sei es im Kopf, emotional oder sozial. Neben vielen anderen Aspekten kann Shared Reading das Wohlbefinden steigern, die Selbstwirksamkeit erhöhen, eine persönliche Entwicklung ermöglichen, neue Perspektiven entstehen lassen, das Gemeinschaftsgefühl stärken und die Liebe zu literarisch verdichteter, existenzieller Literatur erlebbar machen.
Das Projekt wird mittlerweile auch in Berlin durchgeführt und erfreut sich großer Beliebtheit. Weitere Städte sollen in Kürze folgen.