Konzept für eine Bibliothekseinführung für Kinder

Wer eine Bibliothek zum ersten Mal betritt, braucht Zeit, sich darin zurechtzufinden. Es gibt vieles zu entdecken und man muss sich erst mit Regeln vertraut machen. In Bibliothekseinführungen versuchen BibliothekarInnen, ihren Gästen ein spannendes, interessantes Programm zu bieten - nicht umsonst heißt es: der erste Eindruck zählt.

Durchführung:

Einstieg: „Wach-mach-Übungen“. Zum Munterwerden alle möglichen Körperteile durchschütteln: die Ohren, die Arme und Beine, den Kopf, ... Hierbei können die Kinder befragt werden, was noch alles geschüttelt werden soll. Mit den Beinen stampfen, gähnen, die Augen reiben, ...

Einführung:

Jedes Kind darf sich einen der gesammelten Gegenstände nehmen. Danach wird gemeinsam besprochen, welche Dinge in der Bibliothek ausgeborgt werden können und welche nicht. Was nicht dazu gehört, wird weggeräumt, was ausgeborgt werden kann, gut sichtbar aufgestellt.

Mit den Kindern werden nun folgende Punkte besprochen:

• Einschreibung in der Bücherei (mit Leserausweis und Anmeldeformular): Was muss man tun, um sich eines dieser Dinge ausborgen zu können?

• Büchereiordnung: Wo stehen die Bücher, die für euch geeignet sind? Jedes Buch, das aus dem Regal genommen wird, soll wieder an denselben Platz zurückgestellt werden! Auf die Bücher muss auch zu Hause gut aufgepasst werden – Warum ist das so? usw.

• Ausleihvorgang

Es werden in dieser Einführung jeweils die Punkte besprochen, die für Sie in ihrer Büchereiarbeit wichtig sind. Die Informationen sollen aber auch auf das Alter der Kinder abgestimmt sein. Je jünger die Kinder sind, desto mehr sollten sich die Ausführungen auf das Wesentliche beschränken. Je älter die Kinder sind, desto genauer kann man ins Detail gehen. Führen Sie außerdem keine Monologe, beziehen Sie die Kinder mit ein. Bestimmt waren einige davon schon in der Bücherei und wissen ganz gut Bescheid.

Bilderbucherzählung: „Der kultivierte Wolf“ von Pascal Biet. Eigentlich möchte der Wolf das Schwein, die Kuh und die Ente ja fressen, aber jedes Mal wenn er sich brüllend auf sie stürzen will, beachten sie ihn gar nicht, weil sie viel zu sehr in ihre Lektüren vertieft sind. Das ist dem Wolf gar nicht recht und er unternimmt alles um gut vorlesen zu lernen und Beachtung zu ernten. Dabei geht es ihm zum Schluss gar nicht mehr so sehr um sein Mittagessen, sondern viel mehr darum, dazu zu gehören.

Bei diesem Buch können die Kinder gut mit einbezogen werden. Das Brüllen des Wolfes und die Geräusche der anderen Tiere können nachgeahmt werden. Außerdem ist die Geschichte gut abzukürzen. Klären Sie vor allem bei jüngeren Kindern zu Beginn die Bedeutung des Wortes „kultiviert“.

Natürlich können Sie zum Vorlesen auch jedes andere beliebige Buch wählen, sofern die Geschichte nicht zu lang ist. „Der kultivierte Wolf“ von Pascal Biet ist leider vergriffen. Die Ideen und Anregungen zur Arbeit mit diesem Buch sind für all jene Bibliotheken gedacht, die das Buch in ihrem Bestand haben.

Im Anschluss an diese relativ lange Zeit, in der die Kinder still sitzen mussten, wird ein Bastelangebot meist gern angenommen. Dieses sollte allerdings nicht zu aufwendig und in kurzer Zeit realisierbar sein, sowie zur angebotenen Erzählung passen.

Nach der Geschichte vom kultivierten Wolf zum Beispiel: eine Lesebrille. Anhand einer vorbereiteten Schablone, wird die Brille auf Bastelkarton gezeichnet, ausgeschnitten und bemalt. Mit dem Gummiband können sie die Kinder nach Fertigstellung auch tragen.

Ausklang:

Jetzt soll den Kindern noch Zeit gegeben werden, im Angebot der Bücherei zu schmökern und sich umzusehen. Stehen Sie auf alle Fälle für Fragen und Hilfestellungen zur Verfügung. Die erteilten Infos können jetzt gut vertieft werden.