Erwachsenenbildungseinrichtungen

„Lebenslanges Lernen ermöglichen“ – dieses Motto haben öffentliche Bibliotheken auch mit anderen Bildungseinrichtungen in der Kommune gemein. Die vorhandenen Synergien sind Grundlage für bereichernde Kooperationen auf vielen Ebenen.

AutorIn: 
Martina Reiter


Erwachsenenbildungseinrichtungen bieten sich als Partner für Bibliotheken an, schließlich gibt es viel Verbindendes: etwa das Ziel, Lernen ein Leben lang zu begleiten, die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen oder auch ähnliche BenutzerInnengruppen und BenutzerInneninteressen.(1)

 

Bewährt hat sich die Zusammenarbeit auf verschiedenen Gebieten: Austausch von Informationen und Werbematerial, ein am Bedarf von Lehrgängen orientiertes Medienangebot, Medienpräsentationen zu Themen von Erwachsenenbildungseinrichtungen, gemeinsame Kulturangebote und Veranstaltungen, Führungen durch die Bücherei, Bibliotheken als Veranstaltungsorte für Kurse etc. Neue Kooperationsmodellen entstehen vor allem im Zusammenhang mit dem Konzept der „Teaching Library“, der Bibliothek als Lernort.

 

Fusion oder Kooperation?

Bibliotheken können aber auch noch einen Schritt weiter gehen und mit Bildungseinrichtungen nicht nur kooperieren, sondern fusionieren, wie nationale und internationale Beispiele zeigen:

  • Der Wissensturm in Linz vereint seit 2007 Bibliothek und Weiterbildungszentrum unter einem Dach, Stadtbibliothek und Volkshochschule Linz wurden räumlich und organisatorisch zusammengelegt.
  • Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenführung von Volkshochschule und Stadtbibliothek im kleinen Maßstab erfolgte in Emden in Deutschland.
  • Die Londoner „Idea Stores“ vereinen Internetcafé, Bildungs- und Gemeindezentrum und Bücherei in einem Haus.

 

Die wichtigsten Erwachsenbildungseinrichtungen Österreichs: Volkshochschulen

Die ersten Volkshochschulen wurden als Volksuniversitäten mit dem Ziel gegründet, wissenschaftliche Erkenntnisse breiten Bevölkerungskreisen zugänglich zu machen. Heute veranstalten Volkshochschulen vor allem Kurse, auch Vorträge und andere Aktivitäten mit den Schwerpunkten Sprachen, wissenschaftliche und gesellschaftliche Allgemeinbildung, Gesundheit, kreative Entwicklung der Persönlichkeit, künstlerische Aktivität und vieles andere. Sie sind besonders in Städten präsent.

 

Bildungswerke

Bildungswerke sind vielfach aus Heimatpflege-, Tanz- und Trachtenvereinen hervorgegangen und versuchen Bildungsinteressen ihrer lokalen Umgebung aufzugreifen; sie sind besonders im ländlichen Raum aktiv. Im Ring Österreichischer Bildungswerke sind unter anderen der Verband Österreichischer Volksbildungswerke und die Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Bildungswerke vereinigt.

 

Bildungshäuser

Österreichische Bildungshäuser sind Einrichtungen der außerschulischen Jugend- und Erwachsenenbildung. Getragen von Bund, Kirche, Ländern oder bäuerlichen Interessensvertretungen, reicht ihr Angebot von politischer, berufsbezogener und musischer Bildung bis hin zur Vermittlung handwerklicher Fertigkeiten.

 

Die unter dem VÖGB zusammengefassten Bildungshäuser sind die Erwachsenenbildungseinrichtungen der gesetzlichen Interessenvertretungen (Arbeiterkammern) und der freiwilligen kollektivvertragsfähigen Berufsvereinigungen (Österreichischer Gewerkschaftsbund, Gewerkschaften). Sie haben die Aufgabe, ArbeitnehmerInnen, FunktionärInnen, MitarbeiterInnen sowie Mitglieder der Arbeitnehmerorganisationen aus- und weiterzubilden.

 

Katholische Erwachsenenbildungseinrichtungen

Das Forum katholischer Erwachsenenbildung ist eine Dachorganisation katholischer Erwachsenenbildungseinrichtungen.

 

Volkswirtschaftliche Gesellschaft Österreich

Die Volkswirtschaftliche Gesellschaft hat sich zum Ziel gesetzt, durch Schulung und Weiterbildung das volkwirtschaftliche Grundwissen und die wirtschaftliche Allgemeinbildung nach den Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft zu heben, Einsichten in betriebswirtschaftliche Zusammenhänge zu vermitteln und für Risikobereitschaft, persönliches Eigentum, Leistung, Partnerschaft und Subsidiarität zu werben.

 

Sonstige Weiterbildungseinrichtungen

Kopperationsmöglichkeiten für Bibliotheken ergeben sich natürlich auch mit Sprachinstituten, Maturaschulen, Fachhochschulen, Universitäten und vielen mehr. 

 

Anmerkungen:

(1) Vgl. Ingrid Bussmann: „Die Kooperation von Bibliotheken mit der Volkshochschule“. In: http://www.ekz.de/fileadmin/ekz/redaktion/_PDFs/Skripte_Download_2009/2009-02-10_BIB/R4_Bussmann.pdf

 

 

 

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