Sprach(en)raum Bibliothek

Bibliothek: 
Büchereien Wien
Beitrag von: 
Beate Wegerer
Idee nach: 

Zuerst veröffentlicht in: Interkulturelle Bibliotheksarbeit. 20 Ideen für Veranstaltungen", hrsg. vom Büchereiverband Österreichs 2015

Beschreibung: 

An verschiedenen Möbelstücken oder anderen Raumelementen werden Schilder mit den Bezeichnungen der jeweiligen Stücke in unterschiedlichsten Sprachen (auch in anderen Schriften als der lateinischen) angebracht.


Bei dieser Aktion handelt es sich um eine einfach umzusetzende Dekorationsidee,

  • die verschiedene Sprachen und Schriften im Raum präsent macht,
  • die für sprachliche Vielfalt sensibilisiert und die NutzerInnen dazu anregt, sich auf spielerische Art und Weise mit Sprachen auseinanderzusetzen,
  • die neugierig macht, Fragen aufwirft und eventuell auch irritiert,
  • die ganz intuitiv den Mehrwert von Sprachenkenntnissen erfahrbar macht,
  • die deutlich macht, dass wir keineswegs in einer sprachlich homogenen Umgebung leben,
  • die den Weg für Kooperationen mit spracheninteressierten und -kundigen Personen oder Einrichtungen,
  • die in Kontakt mit den verschiedenen „Communities“ stehen, eröffnet und
  • die darüber hinaus auch die Möglichkeit für unterschiedliche Anschlussaktivitäten bietet.

 

Die mehrsprachigen Wörter an den Gegenständen oder Möbelstücken werden in der Regel zwanglos während des Büchereibesuches entdeckt. Bei Besuchen von Schulklassen bieten sich im Rahmen der Ausstellung aber auch Suchspiele an, in deren Verlauf die Kinder oder Jugendlichen die Begriffe entdecken.

Vorbereitung: 

In einem ersten Schritt werden Möbelstücke oder Raumelemente ausgewählt, die sich dafür eignen, dass ein kleines Schild auf ihnen angebracht wird. Die Bezeichnungen der gewählten Gegenstände werden in möglichst viele verschiedene Sprachen übersetzt. Die Aktion bietet damit eine gute Gelegenheit, Vereine aus der Umgebung, mehrsprachige VorleserInnen oder interessierte Privatpersonen für die Übersetzungen miteinzubeziehen oder überhaupt eine „Mitmachaktion“ für alle BüchereibesucherInnen daraus zu machen. Auch andere Schriften sollten berücksichtigt werden.


Im Anschluss werden aus den übersetzten Begriffen Schilder hergestellt (Größe ca. 10 x 21 cm). Auf der Vorderseite steht in sehr großer Schrift die nicht deutschsprachige Bezeichnung (eventuell etwas kleiner darunter die Transkription in lateinischer Schrift und Hinweise zur Aussprache) sowie das Büchereilogo. Auf der Rückseite der Schilder wird klein und dezent die deutsche Übersetzung angebracht und die Sprache genannt. So ist klar ersichtlich, dass der fremdsprachige Begriff auf der Vorderseite im Fokus steht. Ein kurzer Hinweis zum Projekt sowie weiterführende Informationen können die Materialien ergänzen. Alle Schilder werden laminiert, in einer Ecke gelocht und mit einer Schnur zum Aufhängen versehen. Außerdem wird eine Liste mit allen Begriffen in den jeweils verwendeten Sprachen, ihrer Übersetzung auf Deutsch sowie einem Hinweis auf die Sprache, um die es sich handelt, erstellt. Die Liste wird an prominenten Plätzen in der Bücherei aufgelegt oder gut sichtbar aufgeklebt und kann z. B. auch im Rahmen von Gruppenbesuchen für ein Suchspiel verwendet werden.

Material und Rahmenbedingungen: 
  • Papier
  • Farbdrucker
  • Laminiergerät
  • bunte Schnur
  • Tixo oder Filmolux
Anmerkungen: 

Zusammen mit der Wortspenden-Mitmachaktion, bei der die LeserInnen dazu aufgefordert wurden, Sprichwörter oder Aussprüche, die in ihren Familien oft fallen, in der jeweiligen Muttersprache und in Deutsch einzusenden, hat die Hauptbücherei der Büchereien Wien diese Deko-Aktion im Rahmen des Welttags der Muttersprache am 21. Februar 2014 als Themen-Ausstellung gestaltet. Im Kinderbereich der Hauptbücherei sind die Schilder dauerhaft angebracht. Selbstverständlich gibt es auch einen Button mit dem Begriff „BibliothekarIn“ in vielen verschiedenen Sprachen, den die KollegInnen an der Infotheke gerne einmal anstecken.

 

 

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