Kinder- und Jugendzeitschriften

Zeitschriften sind ein fixer Bestandteil von Kinder- und Jugendbibliotheken. Ergänzt werden diese durch periodische erscheinenden Comichefte, Kinderausgaben von Tages- oder Wochenzeitungen oder aber, vor allem seit einigen Jahren, Online-Zeitschriften und E-Papers. 

AutorIn: 
Viktoria Zwicker


Kinderzeitschriften markieren den Beginn der Kinderliteraturgeschichte. Bereits um 1770 erschienen die ersten periodisch verlegten Publikationen, die sich ausdrücklich an Kinder wandten: „Leipziger Wochenblatt für Kinder“, „Kinderfreund“, „Wochenblatt zum Besten der Kinder“.

 

Im Gegensatz zu diesen sind die heutigen Kinder- und Jugendzeitschriften kaum Gegenstand der Forschung und bleiben in vielen Gesamtdarstellungen unerwähnt. Trotz der Vielfalt an audiovisuellen Medien – die den Zeitschriften durchaus zu schaffen macht, wie aus den Auflagezahlen ersichtlich wird – haben sie ihren fixen Platz in der Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen.

 

Was sind Zeitschriften?

Zeitschriften sind definiert durch ihr periodisches Erscheinen, den aktuellen Inhalt sowie die spezielle Art der Darstellung in der Zusammenwirkung von Bild und Text. Kinderzeitschriften richten sich an ein Publikum im Vor- und Volksschulalter. Jugendzeitschriften werden ungefähr ab dem 12. Lebensjahr gelesen – wobei diese Lesergruppe ihre Interessen auch in Publikationen, die dem Erwachsenenbereich zugeordnet werden, vertreten findet (z. B. „Cinema“, „Musikexpress“). Es gibt Kioskzeitschriften, die in Trafiken, im Buch- und Lebensmittelhandel, an Tankstellen usw. verkauft werden, während Abonnementzeitschriften direkt von den Verlagen vertrieben werden (zumeist Schülerzeitschriften). Zeitschriften von Verbänden und Vereinen werden oft über eine Mitgliedschaft, aber auch über Spenden erworben. Dazu zählen beispielsweise Buchklubzeitschriften oder das Pandamagazin des WWF sowie Werbezeitschriften, die in Apotheken oder Arztpraxen aufliegen („Medizini“ usw.).

 

Eine eigene Gattung bilden periodisch erscheinende Comiczeitschriften wie „Micky Maus“. Da sie kaum einen redaktionellen Teil aufweisen, kann man sie nicht zu den Zeitschriften zählen. Sie stellen jedoch einen unverzichtbaren Bestand in jeder Kinderbücherei dar und werden darum hier mitbehandelt. Relativ neu am Markt sind Kinderausgaben von Tages- oder Wochenzeitungen, die einen Mix aus aktuellen Nachrichten und Reportagen, für die Zielgruppe aufbereitet, sowie Spiele, Rätsel, Medientipps und Preisausschreiben bieten, z. B. „ZEIT Leo – Das Magazin für Kinder“.

 

Online-Zeitschriften und E-Papers

Online-Zeitschriften oder E-Zines sind Zeitschriften im Internet. Zumeist handelt es sich um interaktive Ergänzungen zu Printmedien, z. B. „Geolino online“ oder „Kiku“, die Online-Kinderseite der Tageszeitung „Kurier“. Selbstständige Online-Zeitschriften für Kinder sind selten. Unter E-Papers versteht man virtuelle Ausgaben von Printmedien in Volltextversion, die als PDF-Datei heruntergeladen werden können. E-Papers für Kinder und Jugendliche sind z. B. „Mein Spiegel“ (Kinderversion des „Spiegel“) oder „Die kunterbunte Kinderzeitung“. Sowohl Online-Zeitschriften als auch E-Papers bedingen einen Internetzugang und im Idealfall ein mobiles Endgerät wie Smartphone oder E-Book-Reader. Dadurch ist das Lesen unabhängig vom PC möglich.

 

 

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